1 Haziran 2016 Çarşamba

Die Bedeutung der Ahl As-Sunna

Die Bedeutung der Ahl As-Sunna

[Gläubige sind] Jene, die dem Gesandten, dem des Lesens und Schreibens unkundigen Propheten, folgen werden, über den sie bei sich in der Thora und dem Evangelium geschrieben finden: Gebieten wird er ihnen, was Rechtens ist, und das Unrechte verbieten, und wird ihnen die guten (Speisen) erlauben und die schlechten verbieten. Und er wird ihnen ihre Last und die Fesseln, die ihnen angelegt wären, abnehmen. Und jenen, die an seine Mission glauben und ihn unterstützen und ihm helfen und dem Licht folgen werden. (Sure al-A‘raf, 157)

1. Wer sind die Ahl As-Sunna?

Die Ahl as-Sunna sind jene Muslime, die an den Quran und die Sunna glauben und danach leben.  Alleine der Glaube an die Ahl as-Sunna führt einem zur ewigen Erlösung und Kenntnis über Allah. Um die Sunna zu befolgen muss man unseren Propheten (s.a.w.s) anerkennen und seine und die seiner Weggefährten praktizierte Anwendung des Quran befolgen, da sie als Brücke zwischen uns und der Sunna dienen. Unser Prophet (s.a.w.s) bestimmte die Stellung seiner Weggefährten und deren Erforderlichkeit. 
„Meine Ummah besteht aus dreiunsiebzig Sekten. Und alle gehören der Hölle an, ausser einer (welche dem Paradies angehört).“ Die Gefährten baten ihn, die Sekte zu nennen und er sagte, “Es ist Diejenige, auf deren Pfad ich und meine Gefährten gehen.“ (al-Tirmidhi)
Die Sekte, welche erlöst wurde, ist als „al-Firqah al-Najiyyah” bekannt. Ein anderer Name für sie ist „Ahl as-Sunna.“
Alle Rechtsschulen sind in Themen des Glaubens und der Schriften mit den Lehren des Quran und der Sunna gleicher Meinung. Diese Schulen wetteifern untereinander bezüglich des Verständnisses, der Erklärung und des Lebens nach dem Willen Allahs  und Seines Propheten (s.a.w.s).
Wenn die Ahl as-Sunna erklärt werden soll, muss man auch die Salafiyyah beschreiben, da diese Gruppe vom Anfang an existierte. „Salaf“ ist der Name jener Gefährten des Propheten (s.a.w.s), die ihm in der bestmöglichen Art folgten, so wie deren Anhänger. Al-`aqidah al-Salafiyyah war der Glaube aller Muslime, bevor die verschiedenen Glaubensschulen (i`tiqad) entstanden. Anders ausgedrückt ist es der aqidah der Generationen von den Ashab al-Kiram und Tabi'un. Die Grundlage der Lehre der Salafiyyahs ist, dass die Verse des Quran und die Hadithe unbedingt als wahr angenommen werden. Mit der Zeit traten zwei Rechtsschulen auf: die Maturidiyyah und Ash`ariyyah.
Imam Abu Mansur al-Maturidi, der Gründer der Maturidiyyah Schule wurde 238 AH (852 AD) in dem Dorf Maturid, Samarkand geboren und starb 333 AH (944 AD) in Samarkand. Sein generelles Verständnis war, die Vernunft gemeinsam mit der Offenbarung einzusetzen und wenn nötig, die Verse und Hadithe unter Einsatz der Vernunft zu deuten. Die meisten Hanafis und Türken folgten dieser Schule.
Abu al-Hasan al-Ash`ari, der Imam der Ash`ariyyah Schule, wurde 260 AH (873 AD) in Basra geboren und starb 324 AH (936 AD) in Baghdad. Da er vom Weggefährten Abu al-Musa al-Ash`ariyyah abstammte, nannte man ihn auch al-Ash`ari. Da er urkundlich mit der Schule der Shafi’i verbunden war, wurden seine Ansichten von den Shafi’is aufgenommen und verbreitet. Auch die Malikis fogten seinen Gedanken. Die Anhänger der Maturidiyyah und Ash’ariyyah Schulen unterscheiden sich nur in wenigen Themen.
Die Maturidiyyah und Ash’ariyyah Schulen stellen den Ahl as-Sunna’s Glauben dar. Viele andere Schulen tauchten auf, wie die Charidschiten, Mu’tazilah, Murjiah, Jabriyyah, Mushabbihah, und andere. Diese haben wieder andere Unterteilungen. Diese Gruppen werden nicht als Teil der Ahl as-Sunna anerkannt.
Alle Schulen innerhalb der Ahl as-Sunna befinden sich im Kreis der Wahrheit (haqq) und befinden sich auf dem Rechten Pfad. Differenzen unter ihnen verursachen keine Spaltung (fitnah); sondern bringen eher Gnade. Aus diesem Grund müssen alle Anhänger dieser Schulen die anderen Rechtsschulen anerkennen.
Die Rechtsschulen entstanden im Bereich der Islamischen Jusprudenz (fiqh) und des Glaubens (i’tiqad) und weichen nicht vom Quran und der Sunna ab. Aus diesem Grund vertreten sie keine neue Religion, sondern sind Institutionen, die dem Islam auf den Gebieten des Glaubens, der Ethik und Lehre dienen. Sie sind der Ausdruck des Islams, so wie er gegenwärtig ist. Alle entstanden als Ergebnis einer dringenden Notwendigkeit und alle basieren auf dem Quran und der Sunna.
Die Gläubigen müssen über die Islamische Jurisprudenz (fiqh) und Ethik gleich wie über den Glauben nachdenken, weil jede ein Teil und eine Ergänzung des anderen ist. Fiqh ermöglicht den Menschen zu wissen, was ihnen in allen Lebenslagen nützt (bzw. nicht nützt). Die Religion besteht aus Glauben, religiösen Bräuchen und Benehmen.

Der Quran weist die Gläubigen an, der Sunna des Propheten (s.a.w.s) zu gehorchen

Der Quran weist die Gläubigen an, der Sunna des Propheten (s.a.w.s) zu gehorchen

Die Sunna ist vom Quran untrennbar, da sie die lebende Interpretation des Quran durch den Prophet Muhammad (s.a.w.s) ist, da er der Inhaber von großen moralischen Werten ist und eine so große Rücksichtnahme gegenüber den Gläubigen hatte, dass es auf ihm schwer lag, wenn sie besorgt waren und er sie von ihren Bürden und den Ketten ihrer Engstirnigkeit erlösen wollte.
Der Quran kann nicht verstanden bzw. im Leben ohne Sunna erfüllt werden. Zum Beispiel sagt der Quran, dass Allah wollte, dass die Gläubigen liebevoll zueinander sind, gute Worte miteinander sprechen und sich bescheiden verhalten. Er gebietet ihnen was Recht ist und verbietet das Unrechte; die Übermittlung der Islamischen Moral an die Menschheit wird als eine verbindliche Pflicht (fara’id) hervorgehoben. Die Sauberkeit wurde Pflicht. Jedoch sind diese Themen im Quran auf besondere Art erklärt. Die Gläubigen lernen durch die Beispiele des Verhaltens des Propheten (s.a.w.s), wie sie diese Gebote in ihren Leben befolgen sollen. Gott  offenbart im Quran:
In dem Gesandten Allahs habt ihr wirklich ein schönes Beispiel für jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und oft Allahs gedenkt. (Sure al-Ahzab, 21)
Der Prophet (s.a.w.s) ist ein Vorbild für die Menschheit. Die Gläubigen schauen auf seine Sunna und lernen, wie sie die Vorschriften und Praktiken in ihrem Leben durchführen müssen. Sobald man auf die Sunna sieht, kann man erkennen, dass der Prophet (s.a.w.s) seine Gemeinde in allen Angelegenheiten unterrichtet hat und dass er ihnen gezeigt hat, wie man im Einklang mit der Ehre eines Muslims handeln muss. Das gesamte Leben des Propheten (s.a.w.s) zeigt Ernst, Verantwortung und Empfindung, ohne das geringste Detail zu vernachlässigen. Das ist das Ergebnis der „Weisheit“, wie es der Prophet (s.a.w.s) neben dem Quran seiner Gemeinde gelehrt hat:
Allah war wahrlich gegen die Gläubigen gnädig, indem Er unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckte, ihnen Seine Verse zu verlesen, sie zu läutern und das Buch und die Weisheit zu lehren; denn siehe, sie wären zuvor in offenkundigem Irrtum. (Sure Al ‘Imran, 164)

Die Gefahr der Abweichung von der Sunna      

Der Verlust von Religion beginnt mit dem Abfall von der Sunna. So wie ein Strick Faser für Faser reißt, so verschwindet die Religion Stück für Stück durch das Verlassen der Sunna.“ (al-Darimi)
Während der Geschichte des Islam haben zahlreiche Ketzereien stattgefunden. Verschiedene Sekten haben sich vom Wesen des Islam abgewendet und ketzerische Ansichten und unislamische Bräuche angenommen.
Auch heutzutage lehnen einige Menschen die Sunna des Propheten (s.a.w.s) ab. „Wir lesen den Quran,“ sagen sie, „und interpretieren ihn unseren Bedürfnissen entsprechend ohne Notwendigkeit einer Klärung durch den Propheten (s.a.w.s).“ Sie kehren der Sunna und der praktischen Anwendung und Umsetzung des Quran den Rücken zu.
Es ist Tatsache, dass diese Menschen, die die Sunna verlassen haben, in der Tat die Anordnungen des Quran ignorieren. Der Grund liegt darin, dass die Sunna eine Erläuterung des Quran ist. Was noch viel wichtiger ist: Der Quran fordert von den Muslimen seine Befolgung. Allah hat nicht nur das Befolgen des Quran, sondern auch des Propheten (s.a.w.s) zu einem Gebot gemacht.
Deswegen kann der Islam nur mit der Sunna zusammen ausgeübt werden, und Muslime können den Quran nur mit ihrer Hilfe im wirklichen Leben anwenden. Die Sunna andererseits ist der Glaube der Ahl as-Sunna, welche die Gesamtheit der authentischen Hadithe unseres Propheten (s.a.w.s) und deren anschließenden Interpretationen durch die großen Islamischen Gelehrten darstellt.

Dem Propheten (s.a.w.s) gehorchen bedeutet sich der Sunna zu unterwerfen

Die entscheidende Bedeutung des Propheten (s.a.w.s) für die Gläubigen wird in folgendem an Ihn gerichtetem Vers des Quran betont:
Wahrlich, Wir haben dich als einen Zeugen und Verkünder froher Botschaft und Warner entsandt,  Damit ihr an Allah und Seinem Gesandten glaubt und damit ihr ihm beisteht und ihn ehrt und damit ihr Ihn morgens wie abends preist. Diejenigen, welche dir den Treueid leisten, leisten gewiss den Treueid Allah: Die Hand Allahs ist (beim Handschlag) über ihren Händen. Wer eidbrüchig wird, wird zu seinem Nachteil eidbrüchig; wer aber sein Versprechen gegenüber Allah hält, dem wird Er gewaltigen Lohn geben. (Sure al-Fath, 8-10)
Jemand, der dem Propheten (s.a.w.s) einen Treueschwur geleistet hat, hat diesen auch Allah  abgeleistet. Unser Herr sagt uns: „Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah.“ (Sure an-Nisa´, 80)
Aus dem Vers können wir herauslesen, wie wichtig solcher Gehorsam ist. Alle Muslime sind verpflichtet, ihm wegen seiner Eigenschaft als Vorbild und seiner Persönlichkeit als Gesetzgeber zu gehorchen. Der Quran offenbart, dass das Befolgen der Gebote und Regeln des Propheten (s.a.w.s) ebenso verpflichtend ist wie das Befolgen der Verse im Buch Gottes. In der Tat teilt uns unser Herr in einem anderen Vers die Macht des Propheten (s.a.w.s) zu Verbieten und Gebieten mit:
Jene, die dem Gesandten, dem des Lesens und Schreibens unkundigen Propheten, folgen werden, über den sie bei sich in der Thora und dem Evangelium geschrieben finden: Gebieten wird er ihnen, was Rechtens ist, und das Unrechte verbieten, und wird ihnen die guten (Speisen) erlauben und die schlechten verbieten. Und er wird ihnen ihre Last und die Fesseln, die ihnen angelegt wären, abnehmen. Und jenen, die an seine Mission glauben und ihn unterstützen und ihm helfen und dem Licht folgen werden, das mit ihm hinabgesandt wird, ihnen wird es wohlergehen. (Sure al-A´raf, 157)
In einem anderen Vers sagt unser Herr:
Was euch der Gesandte aber gibt, das nehmt, und was er euch verwehrt, das lasst sein. Und fürchtet Allah. Allah straft fürwahr streng. (Sure al-Haschr, 7)
Diese Verse zeigen, dass der Prophet (s.a.w.s) zusätzlich zu den Verboten des Quran der Gemeinschaft weitere Sachen verbieten kann. Deswegen sagt unser Prophet (s.a.w.s) in einem Hadith: „Vermeide das, was Ich euch verbiete, und tu das, was Ich euch anordne, damit ihr ihr Bestes geben kannt.“ (Sahih Muslim, Buch 30, Hadith Nr. 5818)
Andere Verse beziehen sich auf die Rolle des Propheten (s.a.w.s) als den Gesetzgeber. Muslime tragen jede Angelegenheit, bei der sie nicht zu einer Übereinstimmung gelangen, an den Propheten (s.a.w.s) heran und erhalten dadurch das bestmögliche Ergebnis. 
O ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die Befehl unter euch haben. Und wenn ihr in etwas uneins seid, so bringt es vor Allah und den Gesandten, sofern ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Dies ist das Beste und führt zum Besten. (Sure an-Nisa´, 59)
Die Rolle des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber ist so bedingungslos, dass Allah den Gläubigen anwies, seine Entscheidungen von ganzem Herzen und ohne Zweifel zu befolgen:
Aber nein, bei deinem Herrn, sie werden nicht eher glauben, als bis sie dich zum Richter über ihre Streitigkeiten einsetzen und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich in Ergebenheit fügen. (Sure an-Nisa´, 65)
In einem anderen Vers wird die eindeutige Art der Urteilskraft des Propheten (s.a.w.s) mit diesen Worten wiedergegeben:
Wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, geziemt es einem gläubigen Mann oder einer gläubigen Frau nicht, in ihren Angelegenheiten eine andere Wahl zu treffen. Und wer gegen Allah und Seinen Gesandten aufsässig wird, der ist in offenkundigen Irrtum. (Sure al-Ahzab, 36)
Das Ablehnen der Rolle des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber und das Nicht-Befolgen seiner Regeln stellt eine Verleugnung dar.
Wer sich aber von dem Gesandten trennt, nachdem ihm der richtige Weg deutlich geworden war, und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, dem wollen Wir den Rücken zeigen, wie er den Rücken gezeigt hat, und wollen ihn in der Hölle brennen lassen. Und wie schlimm ist dieses Ziel! (Sure an-Nisa´, 115)
Da die Stellung des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber und Vorbild im Quran in einer solch klaren und bestimmten Weise dargestellt wird, bedeutet das Abkehren von der Sunna des Propheten (s.a.w.s) eine Abkehr vom Quran.
Wie Muhammad Asad sagte: „Ihm in allem zu folgen, was er tat, und in jeder seiner Vorschriften ist dasselbe wie das Befolgen des Islam selbst. Sich auf der anderen Seite von der Sunna abwenden bedeutet, sich vom Wesen des Islam abzuwenden.“ (Muhammad Asad, Al-Islam ala Muftaqir al-Turuq, S.110)
In der Tat lebten die Gefährten ihre Leben auf solche Weise, dass alle ihre Handlungen und Worte in vollkommenem Einklang mit dem Quran und dem Propheten (s.a.w.s) waren. Ein Gefährte gab das folgende Zitat wieder:
„Allah schickte uns Muhammad (s.a.w.s) als den Propheten in einer Zeit, in der wir nichts wussten. Was auch immer Muhammad tut, wir tun dasselbe auf dieselbe Weise.“ (al-Nasa´i, Taqsir 1)
Es ist klar, dass die Idee des „Lasst uns zum Quran zurückkehren, da wir die Sunna nicht benötigen“ unvereinbar mit dem Islam ist und von einer tiefgehenden Unkenntnis des Islam herrührt. Diejenigen, die eine solche Ansicht vertreten, ähneln Menschen, die einen Palast betreten w ollen, aber unwillig sind den Schlüssel zu verwenden, der seine Türe öffnet. Die Sunna rettet diejenigen, die sie umarmen, weil es so ist, wie Dahhak sagt: „ Paradies und die Sunna sind in derselben Lage, weil diejenigen, die im Jenseits das Paradies betreten, gerettet werden, und diejenigen, die sich an die Sunna anklammern [ebenfalls].“ (Tafsir al-Qurtubi, XII, 365) Imam Malik verglich die Sunna mit Noahs Arche, denn „wer auch immer an Bord kommt, wird gerettet, und wer nicht, wird ertrinken.“ (al-Suyuti, Miftah al-Jannah, S.53-54)
Die Sunna ist ein so großes Medium der Rettung, dass unser Herr im Quran offenbart, dass die Gebote und Verbote des Propheten (s.a.w.s) „den Menschen das Leben schenken werden“:
O ihr, die ihr glaubt! Antwortet Allah und Seinem Gesandten, wenn sie euch einladen zu dem, was euch Leben gibt. Und wisst, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr zu Ihm versammelt werdet.  (Sure al-Anfal, 24)
Islam ist die Gesamtheit aus Quran und der Sunna des Propheten (s.a.w.s); es steht außer Frage eines von beiden auszuschließen.
Die Quelle, die uns das beispielhafte Verhalten des Propheten (s.a.w.s) mitteilt, sowie seine Weisheit und seine Urteile, ist das Glaubensbekenntnis der Ahl as-Sunna.

Die Propheten rufen Gläubige auf den lebensspendenden Pfad

O ihr, die ihr glaubt! Antwortet Allah und Seinem Gesandten, wenn sie euch einladen zu dem, was euch Leben gibt. Und wisst, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr zu Ihm versammelt werdet. (Sure al-Anfal, 24)
Wenn man die Geschichte der Menschheit betrachtet, begann das Leben mit den Propheten. Dies ist eine wahre Aussage, da keine Religion ohne Boten verstanden und umgesetzt werden kann. Aus diesem Grund wurde jeder Gemeinde ein Bote als Führer gesandt.
Wie bei den anderen Propheten, schickte Allah den Propheten Muhammad (s.a.w.s) mit der vollkommenen Religion und dem geraden Weg. Er machte ihn auch zum Propheten für jedermann bis zum Jüngsten Tag. Ihm zu gehorchen, Respekt und Liebe zu erweisen, dazu noch seinen Lebensstil nachzuahmen und seiner Sunna treu zu bleiben sind Aufgaben, die alle Muslime versuchen müssen zu erfüllen.
Tatsächlich wird im Quran Gehorsam gegenüber dem Propheten (s.a.w.s) als dasselbe angesehen wie Gehorsam gegenüber Allah. Gläubigen wird mitgeteilt den Quran und die Sunna in Angelegenheiten, in denen sie nicht übereinstimmen, als Ratgeber anzunehmen. Das folgende Gebot findet sich  im heiligen Quran:
Aber nein, bei deinem Herrn, sie werden nicht eher glauben, als bis sie dich zum Richter über ihre Streitigkeiten einsetzen und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich in Ergebenheit fügen. (Sure an-Nisa´, 65)
Dieser Vers macht es glasklar, dass die Sunna des Propheten (s.a.w.s) eine bedingungslose und makellose Quelle von Geboten ist und weil sie der Weg ist, „den Quran zu interpretieren, zu erläutern und anzuwenden.“ Deswegen hat kein Gläubiger das Recht Interpretationen (ta´wil) anzustellen oder gegenüber der Sunna, der Anwendung des Quran ungehorsam  zu sein.
Wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, geziemt es einem gläubigen Mann oder einer gläubigen Frau nicht, in ihren Angelegenheiten eine andere Wahl zu treffen. Und wer gegen Allah und Seinen Gesandten aufsässig wird, der ist in offenkundigen Irrtum.  (Sure al-Ahzab, 36)
In einem anderen Vers offenbart unser Herr:
Wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit Er zwischen ihnen richte, kann die Antwort der Gläubigen nur sein zu sagen: "Wir hören und gehorchen!" Und diese sind es, denen es wohlergeht. (Sure an-Nur, 51)
Jeder Vers im Quran, der davon handelt, dass dem Propheten (s.a.w.s) gehorcht wird, gibt an, dass ein solches Handeln für alle Gläubigen verpflichtend ist. Das ist der Grund, weshalb die Bräuche des Propheten (s.a.w.s) unfehlbar und unter dem Schutz von Allah sind. Um es anders zu formulieren: Alles in der Sunna basiert im Wesentlichen auf Offenbarungen.
Noch spricht er aus eigenem Antrieb. Er ist nichts anderes als eine ihm geoffenbarte Offenbarung (Sure an-Nadschm, 3-4)
Wenn eine Meinungsverschiedenheit auftritt, sind daher die Gläubigen dazu verpflichtet sich an den Quran und die Sunna zu wenden, die zwei fundamentalen Bezugspunkte des Islam:
Und wenn ihr in etwas uneins seid, so bringt es vor Allah und den Gesandten, sofern ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Dies ist das Beste und führt zum Besten. (Sure an-Nisa´, 59)
Der Prophet (s.a.w.s) hat nicht nur der Menschheit die von Allah erhaltenen Verse übermittelt, er hat sie auch erläutert. Deswegen kann die Sunna als Interpretation des Quran angesehen werden. Diese Betrachtungsweise schützt sie vor Verfälschung, Missverständnissen und Wortverdrehungen und erleichtert auch ihr Verständnis.
Ein anderer Vers offenbart:
Sprich: "Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. Dann wird euch Allah lieben und euch euere Sünden verzeihen; denn Allah ist verzeihend und barmherzig." (Sure Al-´Imran, 31)
Ein Liebesbeweis für Allah besteht deshalb darin, Seinem Propheten (s.a.w.s) zu folgen. Ein solches Handeln offenbart nämlich, dass er ein Anhänger Allahs ist. Kein Gläubiger kann den Gehorsam gegenüber Allah als ausreichend ansehen und den Gehorsam gegenüber dem Propheten (s.a.w.s) aufgeben. Der Prophet (s.a.w.s) übermittelt die folgende Freudenbotschaft an jene, die sich der Sunna gehorchen: „Wer auch immer meiner Sunna Leben gibt, liebt mich sicherlich, and wer auch immer mich liebt, ist mit mir im Paradies.“ (al-Tirmidhi)
Während der Prophet (s.a.w.s) diese Freudenbotschaft denen mitteilt, die die Sunna befolgen, warnt unser Herr im Quran vor den fürchterlichen Folgen, wenn gegen den Propheten (s.a.w.s) rebelliert wird:
Wer aber gegen Allah und Seinen Gesandten rebelliert und Seine Gebote übertritt, den führt Er in ein Feuer, ewig darin zu verweilen, und es trifft ihn schmähliche Strafe. (Sure an-Nisa´, 14)
Diejenigen, die trotz des oben Erläuterten, nicht in der Lage sind, die Bedeutung der Sunna zu verstehen und die sie kritisieren, handeln direkt wider den Propheten (s.a.w.s).
Die Worte und das Verhalten des Propheten (s.a.w.s) sind Vorbild für alle Menschen und werden von Allah im Quran als „erhabener Moral  entsprechend“ beschrieben und von Aisha (ra) mit ihren Worten, dass „die Natur des Propheten (s.a.w.s) der Quran war“ geschildert. So wie niemand wahre Vorzüge erlangen kann ohne ihn zum Vorbild zu nehmen, so kann er ebenso wenig in dieser Welt und im Jenseits Glück erlangen. Diejenigen, die die Sunna verlassen, verlieren eine höchst glückverheißende Belohnung und werden ihrer Vermittlung am Jüngsten Tag beraubt.
Wenn man des Weiteren der Sunna des Propheten (s.a.w.s) den Rücken zukehrt, der gegenüber seiner Ummah (Gemeinde) äußerst gütig und höchst empfindlich in Bezug auf jeden Schaden, der sie befallen könnte war, so zeigt dies Undankbarkeit angesichts eines so großen Segens.
Wahrlich, nun kam bereits ein Gesandter aus euerer Mitte zu euch. Schwer liegen euere Missetaten auf ihm. Fürsorglich ist er für euch! Gegen die Gläubigen (aber) ist er gütig und barmherzig. (Sure at-Tauba, 128)
Diejenigen, die falsche Meinungen über die Bräuche des Propheten Muhammad (s.a.w.s) haben, verstehen nicht die Bedeutung seiner Rolle. Die ihm anvertraute Aufgabe erfordert ein so großes Verantwortungsgefühl, dass nicht das geringste Detail ignoriert werden durfte. Das ist der Grund, weshalb uns der Prophet (s.a.w.s) soviel über so zahlreiche Themen mitzuteilen hat, vom Handel bis hin zur Gesundheit, von der Solidarität bis zur Erziehung.
Das grundlegende Prinzip der Sunna ist ihre Anwendbarkeit. „Behandle die Menschen mit Ruhe und sei nicht hart ihnen gegenüber. Überbringe ihnen freudige Nachrichten und erfülle sie nicht mit Abneigung.“ (al-Bukhari, Vol.4, Buch 52, Hadith Nr.275) ist der eindeutigste Hinweis hierfür. Seine Frau Aisha (ra) gab an, dass er seinen Leuten anriet das zu tun, was sie am leichtesten verwirklichen konnten. Deswegen kann jeder die Sunna annehmen. Sein Leben ist ein Beispiel der Anwendung des Quran für das eigene tägliche Leben jedes Gläubigen.
Ein weiteres Beispiel sind die zerstörerischen Folgen, die sich ergeben, wenn die Menschen die Sunna verlassen. Einige Muslime haben aus Ignoranz und Eitelkeit der Islamischen Welt Häresien aufgebürdet, indem sie mit spekulativen Klauseln kamen, die von Menschen kamen, die im wesentlichen keine Kenntnis des Islam hatten, oder die ihren eigenen Auslegungen statt den Ideen der Sunna folgten.
Die politische und ökonomische Zersplitterung der Islamischen Welt geschah, weil Muslime den Quran und die Sunna des Propheten (s.a.w.s) verlassen hatten. Die darauf folgende Instabilität wird fortwähren, bis die Gläubigen verstehen, dass sie Mitglieder der Gemeinde des Propheten (s.a.w.s) sind und sich anstrengen müssen, nach einer Gemeinde zu streben, die seiner würdig ist. Der einzige Weg für Muslime ist deshalb den Quran und die Sunna des Propheten (s.a.w.s) aufs engste zu befolgen.
Jede Untersuchung des Lebens des Propheten (s.a.w.s) zeigt, dass seine Einstellung gegenüber dem Leben nicht eindimensional war. Viele zuverlässige Hadithe erörtern beispielsweise seine unterschiedlichen Aufgaben: Prophet, Staatsoberhaupt, Heerführer, Soldat, Händler. Er betet, fastet, betet während der Nacht, lebt in einem Zustand beständigen andächtigen Gebets und Nachsinnens, und erinnert sich Allahs. Ein bescheidener Führer, er heiratet auch, kauft Dinge, behandelt und besucht die Kranken, scherzt mit den Kindern, ringt mit seinen Freunden, und rennt mit seiner Frau auf der Straße um die Wette.
Muslime können nur durch das Studium des Lebens des Propheten (s.a.w.s) ihre eigenen Aufgaben als Allahs Diener verstehen und erfüllen. Ihre erste Informationsquelle hierfür sind die großen Muslimischen Hadith-Sammlungen von al-Bukhari und anderen Hadith-Gelehrten der klassischen Zeit. Die großen Sammlungen seiner Worte, Taten und persönlichen Eigenschaften, besonders jene während seines Prophetentums, wurden von Erzählern und Berichterstattern, die von Sunni-Gelehrten als zuverlässig angesehen wurden, mit großer Sorgfalt gesammelt.

Der Glaube (I’tiqad) und Grundlagen der Ahl As-Sunna

Der Glaube (I’tiqad) und Grundlagen der Ahl As-Sunna

Im Zeitalter des Glücks (Zeitalter des Propheten) und in der Zeit der Vier Rechtgeleiteten Kalifen wurden keine Denkschulen (madhhab) benötigt, weil die Menschen den Glauben unmittelbar vom Propheten Muhammad (s.a.w.s) und seinen Gefährten gelernt haben.
Als allmählich häretische Bewegungen und Abspaltungen auftraten, die auf nicht-Islamischen Ideen und Bräuchen (bid´ah) basierten, begannen strenggläubige Gelehrte, die dem Pfad des Propheten (s.a.w.s) und seiner Gefährten weiterhin folgten, verschiedene Maßstäbe für den Glauben und die Taten festzulegen. Sie stellten den Menschen eine gereinigte Form des Islam vor, indem sie zwischen Wahrheit und Fehler unterschieden. Ein Ergebnis dieser Bemühung waren die Ahl as-Sunna-Schulen.
Verschiedene Elemente unterschieden die Ahl as-Sunna von ketzerischen Bewegungen. Einige davon zogen leichtgläubige Personen an, indem sie die Kriterien der Ahl as-Sunna ablehnten. Deswegen müssen diejenigen, die dem Pfad unseres Propheten (s.a.w.s) folgen, ständig wachsam gegenüber solchen Arten des Mißbräuches sein. Das Erste, was jemand tun muss, ist das Wesen des Glaubens (i´tiqad) der Ahl as-Sunna zu lernen und im Gedächtnis zu behalten.

Angelegenheiten, mit denen die Ahl as-Sunna wal Jama´ah übereinstimmt

1) Glaube an Allah

Der Glaube an Allahs  Namen, die im Quran und der Sunna genannt werden, ist der fundamentale Grundsatz des Islam. Es ist unmöglich Allah Prädikate zu geben, die auf Menschen zutreffen, da Er nicht mit Seinen Geschöpfen verglichen werden kann. Jeder Seiner Namen wurde im Quran erwähnt. Hier muss mit großer Sorgfalt vorgegangen werden, und ketzerischen Ansichten sollte kein Glauben geschenkt werden.
Solange sich die Menschen alsun ls Muslime betrachten und Glauben in ihrem Herzen haben, dürfen sie keine Zweifel über ihren Glauben hegen und sich wegen einiger Mängel, die sie haben könnten, als Ungläubige ansehen. Es ist für unseren Glauben sehr schädlich, wenn man solche fehlgeleitete Ansichten über den eigenen Glauben hat. In der Tat offenbart unser Herr das Folgende im Quran:
Und wer führt bessere Rede, als wer zu Allah einlädt und das Rechte tut und spricht: "Ich bin einer der Gottergebenen"? (Sure Fussilat, 33)

2) Der Glaube der Ahl as-Sunna an den Quran

Der Quran ist das Wort von Allah. Er kam aus Allahs Anwesenheit und wird zu Ihm zurückkehren. Er ist das letzte und endgültige göttliche Buch und das einzige Buch der Wahrheit, das bis zum Jüngsten Tag gültig bleiben wird. Manche häretische Bewegungen haben andere Ansichten hinsichtlich dieses Themas.
Und wahrlich, du empfingst den Quran von einem Weisen, einem Wissenden. (Sure an-Naml, 6)

3) Allah kann in dieser Welt nicht gesehen werden

Der Prophet Muhammad (s.a.w.s) sagt an keiner Stelle, dass er tatsächlich Allah  gesehen hat. Ein Hadith, bei dem einige Leute behaupten, dass er dies andeutet, wurde von Islamischen Gelehrten einstimmig zurückgewiesen. Gemäß der Ahl as-Sunna ist jeder ein Lügner, der vor dem Sterben behauptet, dass er Allah gesehen hat. In einem Hadith sagt unser Prophet (s.a.w.s): „Keiner von euch wird unseren Herrn sehen bevor er stirbt.“ (Sahih Muslim)

4) Gläubige werden unsern Herrn im Paradies sehen

Bücher mit vertrauenswürdigen Hadithen beziehen sich auf Menschen, die Allah am Jüngsten Tag sehen werden.
Allah ist in keinem einzigen Raum oder auf keinem Thron. Er ist eher weit über jeden Raum erhoben.

5) Was geschieht am Tag der Auferstehung?

Die Ahl as-Sunna wa Jama´ah glaubt buchstabengetreu an die Worte des Propheten (s.a.w.s), was das Jenseits und die Bestrafung, die im Grab bemessen wird, angeht. Gemäß der Ahl as-Sunna ist das Grab für die Gläubigen der Garten des Paradieses und für die Ungläubigen eine der tiefsten Gruben der Hölle.
Die Vernehmung durch Munkar und Nakir, die zwei Engel, die jeden Muslim im Grab befragen werden, ist auch eine Tatsache.

6) Die Fürbitten (Shafaat) des Propheten (s.a.w.s)

Am Jüngsten Tag wird der Botschafter Allahs (s.a.w.s) drei einzelne Fürbitten (shafaat) abhalten. Die erste wird er für alle am Jüngsten Tag versammelten Menschen ausführen, die zweite damit die Menschen des Paradieses es betreten können, und die dritte für diejenigen, die das Höllenfeuer verdient haben. Er wird auch shafaat ausüben, so dass einige Menschen, die die Hölle bereits betreten haben, wegen einiger der Taten, die sie zu Lebzeiten vollführt haben, diese wieder verlassen können.

7) Glaube an das Schicksal

Die Ahl as-Sunna wal Jama´ah glauben an das Gute und Böse des Schicksals. Es gibt zwei Grade des Glaubens an das Schicksal:
Der erste Grad besteht darin, dass Allah vollständig bekannt ist, was jedes Geschöpf getan hat bzw. tun wird. Er weiß von ihrem Gehorsam und ihrer Auflehnung bevor sie jemals stattfinden wird. Der Allmächtige Allah  hat das Schicksal von allem Existierenden auf den al-Lawh al-Mahfuz (die wohlverwahrten Tafeln) niedergeschrieben. Das Schicksal eines Menschen wird ihm von einem Engel überbracht, wenn er noch in embryonischer Form ist, bevor ihm eine Seele eingehaucht wird.
Der zweite besteht darin, dass Allahs Wille dem der Menschen überlegen ist. Keiner kann ein Gläubiger oder ein Ungläubiger sein, ohne dass Allah es so will.

8) Die Leute der Qibla können nicht aufgrund von Sünden exkommuniziert (Takfir) werden

Jemand, der den Überzeugungen der Ahl as-Sunna folgt, kann weder einen anderen Gläubigen, der in die gleiche Richtung (qibla) betet wie er selbst exkommunizieren, noch behaupten, dass er ein Ungläubiger sei. Sein Glaube kann möglicherweise nicht vollkommen sein. Die Charidschiten, die erste häretische Bewegung des Islam brachten den ersten Bruch (fitna) bezüglich dieses Themas hervor.
Es ist egal, wie viele gute Taten jemand, der in die Verleugnung abgeglitten ist, vollbracht hat, er wird von ihnen nicht profitieren können. Auf ähnliche Weise ist es egal, wie viele Sünden ein Muslim begangen hat, denn er kann solange nicht als Verleugner angesehen werden, bis er aussagt, dass das wirklich Erlaubte verboten und das wirklich Verbotene erlaubt ist.

9) Die Wunder der Awliya von Allah  sind makellos

Der Glaube an die Wunder (karamah) der Awliya von Allah , die außergewöhnlichen Situationen, in denen Allah  Hilfe mit seiner Hand gibt und die Entdeckungen, die sie in unterschiedlichen Bereichen des Wissens machen, gehören zu den Überzeugungen der Ahl as-Sunna.

10) Die wundersame Reise des Propheten (s.a.w.s)

Gemäß dem Quran und den Hadiths stieg unser Prophet (s.a.w.s) körperlich und seelisch zu einer Welt jenseits der Himmel auf. Jeder, der diese wundersame Reise zurückweist, wird als Zweifler gesehen. Der Quran offenbart, dass der Gang unseres Propheten (s.a.w.s) nach Bayt al-Maqdis (Jerusalem) eine absolute Wahrheit ist, und zuverlässige Hadiths haben bestätigt, dass er zu den Himmeln aufgestiegen ist.
Gepriesen sei Der, Der seinen Diener des Nachts von der unverletzlichen Moschee zur fernsten Moschee führte, deren Umgebung Wir gesegnet haben, um ihm einige von Unseren Zeichen zu zeigen. Wahrlich, Er ist der Hörende, der Schauende. (Sure al-Isra´, 1)
Um zu verfälschen haben sich Verleugner und Heuchler, die nicht an dieses Wunder glauben gewagt, sich darüber lustig zu machen. Diese Korrumpierung breitete sich schon bald über Makkah aus, weil sie jedem, den sie antrafen, davon erzählten. Einer von ihnen fragte Abu Bakr (ra): „Muhammad (s.a.w.s) behauptet, dass er in einer Nacht von Makkah nach Jerusalem gegangen sei. Was sagt ihr?“ Mit seinem üblichen beispielhaften Vertrauen und seiner Hingabe beendete Abu Bakr (ra) die Ausbreitung dieser Korrumpierung, indem er antwortete: „Wenn er es so sagt, dann ist es wahr.“

11) Der Jüngste Tag

Der Jüngste Tag ist der letzte Tag des Lebens für das Universum, so wie von Allah  vorherbestimmt. Jeder wird am Jüngsten Tag gerufen um Rechenschaft abzulegen. Niemand wird in einem zweiten Körper zur Erde zurückkehren, da alle Körper von jedem der jemals gelebt hat, ab der Zeit des Propheten Adam (as) bis hin zum Jüngsten Tag, von vornherein erschaffen wurden. Keine Seele wird mit einem neuen Körper zur Erde zurückkehren.

12) Diejenige, die die Freudenbotschaft des Paradieses erhalten haben, werden gewürdigt

Jedes unpassende Wort gegen einen Gefährten des Propheten (s.a.w.s), der die Freudenbotschaft vom Paradies erhalten hat, entspricht nicht der Hochachtung, die ihnen zusteht, und ist eine große Sünde gegenüber diesen großen Persönlichkeiten. Diese Gefährten sind:
- Abu Bakr (ra)
- Umar (ra)
- Uthman (ra)
- Ali (ra)
- Talha (ra)
- Zubayr ibn Awwam (ra)
- Sa`d ibn Abi Waqqas (ra)
- Said ibn Zayd (ra)
- Abd al-Rahman ibn Awf (ra), und Abu Ubaydah ibn Jarrah (ra).
Die Geschichte der frühen Tage des Islam ist reich an Heldentum dieser überlegenen Persönlichkeiten. Rasulullah (s.a.w.s) lobpreiste sie in seinen Hadiths und behauptete sogar, dass einige von ihnen nach ihm des Ranges des Prophetentums würdig seien. Aus diesem Grund wird jede Verleumdung, die gegen sie geäußert wird, als Verleumdung angesehen, die gegen den Propheten (s.a.w.s) selbst geäußert wird.

13) Es sind keine Interpretation des Quran und der Sunna vorzunehmen

Vernunft und Analogie (qivas) dürfen nicht verwendet werden, um den Quran und die Sunna zu interpretieren, da die Gefährten und die Gelehrten unserer Schule ihr Wissen direkt vom Quran und der Sunna erlernt haben. Gläubige akzeptieren alles, was mit dem Quran und der Sunna übereinstimmt, und lehnen alles ab, was gegen sie verstößt. Die Haupteigenschaft, die die Ahl as-Sunna wa´l-Jama´ah von anderen Gruppen unterscheidet, ist die Art, wie sie diese beiden Quellen als die grundlegenden Quellen allen Wissens ansehen. Sie interpretieren demnach alle Angelegenheiten, anstelle ihren Vermutungen, Launen und Wünschen zu folgen. Niemand hat das Recht Zweifel am Quran und der Sunna zu hegen.

Die Ahl As-Sunna-Schulen

Die Ahl As-Sunna-Schulen 

Theologie Schulen

Bezogen auf die Theologie gibt es zwei Schulen:
Die Maturidis, begründet durch den Imam Maturidi
Die Ash´aris, begründet durch den Imam Ash´ari
Diese zwei Schulen sind im Wesentlichen eine einzige. Dennoch unterscheiden sie sich in Bezug auf 40 Punkte. Diese Unterschiede bestehen allerdings nur in Detailfragen.

Die Maturidi-Schule

Der Gründer der Maturidi-Schule ist Abu Mansur Muhammad ibn Mahmud al-Maturidi al-Samarkandi, der weithin als Imam Maturidi bekannt ist. Er wurde im Jahre 238 in Samarkand geboren.
Er war türkischen Ursprungs und wurde von Studenten von al-Imam Abu Hanifah unterrichtet. Er begründete in seinen Werken eine feine Verbindung zwischen Vernunft und Vermittlung und errichtete einen unverrückbaren Wall gegen ketzerische Ideen, indem er Studenten ausbildete, die den Ansichten der Ahl as-Sunna aufs Äußerste ergeben waren. Er leistete einen beachtlichen Beitrag zur Weitergabe der Überzeugungen der Ahl as-Sunna an nachfolgende Generationen.
Imam Maturidi ist für alle Hanafi-Muslime der Lehrer in Angelegenheiten des Glaubens. Seine Schule wird von vielen Muslimen anerkannt, besonders den Türken. Einige Bücher haben bis zum heutigen Tag überlebt, unter ihnen das Kitab al-Tawhid, Ta´wilat al-Quran und Kitab al-Jadal.
Einige der fundamentalen Grundsätze, die das Wesen der Ahl as-Sunna ausmachen, sind:
- Allahs  Existenz und Einheit. Wir sind dafür verantwortlich, dass wir Glauben in Allah  haben, Dessen Werk mit seinem Sein eins ist. Allah  besitzt Eigenschaften, die Teil seines göttlichen Wesens sind. Allahs Eigenschaft des Kalam existieren gemeinsam mit seinem Sein.
- Der Glaube besteht darin, dass er verbal kundgetan und von Herzen angenommen wird. Niemand, der seinen Glauben verbal eingesteht aber in seinem Herzen abweist kann als Gläubiger angesehen werden. Der Ort des Glaubens ist das Herz und niemand kann ihn bezwingen, wenn er sich dort vollends eingerichtet hat.
- So wie es unmöglich ist zu sagen, dass jemand, der glaubt, kein Muslim ist, ist es ebenso unmöglich zu sagen, dass jemand, der alle Grundsätze des Islam erfüllt, kein Gläubiger ist. Taten sind nicht Teil des Glaubens.
- Wenn eine Person sich dafür entscheidet etwas zu tun, gibt ihm Allah  die Kraft, damit dies geschieht. Diese erzeugte Kraft begleitet die Handlung. Die sich ergebende Handlung verursacht, dass die Person belohnt oder bestraft wird, abhängig von der zugrunde liegenden Absicht.  
- So ernsthafte Sünden wie Ehebruch, Mord, Genuss von Alkohol entfernen den Muslim nicht von der Gemschaft des Islam. Wer auch immer solche Sünden begeht, dem wird vergeben, wenn er bereut.
- Unser Prophet (s.a.w.s) wird für jene Menschen sprechen, die dieser Gemeinschaft angehören, selbst für jene, die ernsthafte Sünden begangen haben. Dies ist eine Gnade Allahs .

Die Ash´ariyyah Schule

Abu al-Hasan al-Ash´ari, der Gründer dieser Schule, wurde 260 in Basra geboren. Er studierte bis zu seinem 40-ten Lebensjahr mit Abu `ali al-Jubba´i, einem Mu´tazili-Gelehrten.
Imam al-Ash´ari schrieb mehrere Bücher, die an die Mu´tazilah gerichtet waren, welche Ahl al-Bid´ah (Leute der [Un-Islamischen] Neuerung) waren, Philosophen, Naturalisten, Theisten, Juden und Christen. Die bekannten ersten zwei seiner Werke, sind das Risalat al-Iman und Maqalat al-Islamiyyin. Etwa 20 seiner Werke sind erhalten geblieben. Es wird gesagt, dass er zwanzig Jahre lang das Morgengebet im selben Zustand der Waschung wie beim Abendgebet ausgeführt hat. Er starb in Bagdad im Jahre 324.
Einige Mitglieder der Shafi´i und Maliki-Schulen sind, bezogen auf den Glauben, mit den Ah´ariyyah verbunden. Die Ash´ari-Schule ist weitgehend anerkannt, besonders im Irak, in Lybien und Ägypten.
Die Ansichten des Imam al-Ash´ari sind sehr wichtig für die Heranbildung des Glaubens der Ahl as-Sunna. Abgesehen vom Thema des freien Willens, gab es keinen großen Meinungsunterschied mit al-Maturidi. Einige der Grundsätze von al-Ash´ari sind wie folgt:
-Die Abrechnung im Grab (adhab al-qadr), die Versammlung der Menschheit am Tag der Auferstehung (hashr), und as-sirat (Brücke) und al-mizan (gerechtes Gleichgewicht) sind wahr. Der Quran ist ein Wunder in Bezug auf seinen literarischen Stil. Niemand kann ein gleichbedeutendes Dokument verfassen.
-Es ist grundlegend, dass der Prophet (s.a.w.s) Wunder ausüben kann. Awliya kann auch Wunder (karamah) zur Schau stellen. Propheten üben Wunder aus, um die Leute an ihr überlegenes Wesen heranzuziehen. Awali auf der andere Seite muss keine Überlegenheit erlangen sondern sein karamat verbergen.
-Jeder, der Allahs  Offenbarung durch einen Engel erhalten hat und Wunder ausübt, die die Naturgesetze verletzen, ist ein nabi.
-Durch den Willen Allahs  wird der Prophet (s.a.w.s) im Namen der Gläubigen fürsprechen. Es ist den Gläubigen auch erlaubt im Jenseits Allah  als den Einen und Unvergleichlichen anzusehen. Er schickt der Menschheit Gut und Böse, verursacht die Taten, die sie vollbringen, und verleiht den Menschen die nötige Kraft eine Handlung auszuführen.

Die Schulen des Figh

Die Ahl as-Sunna enthält vier Schulen des figh:
1) Die Hanafi-Schule, begründet durch Imam Abu Hanifah
2) Die Shafi´i-Schule, begründet durch Imam al-Shafi´i
3) Die Hanbali-Schule, begründet durch Imam Hanbal
4) Die Maliki-Schule, begründet durch Imam Malik
In diesem Abschnitt werden wir uns auf diese vier Imame und ihre Ansichten konzentrieren.

Die Hanafi-Schule und al-Imam al-A´zam Abu Hanifah

Al-Imam al-A´zam Abu Hanifah wurde in Kufa im Jahre 80 geboren. Sein Geburtsname war an-Nu´man ibn Thabit. Einige historische Berichte sagen, dass er türkischer Herkunft war. Sein Vater, ein wohlhabender Händler, hatte sich Ali ibn Abi Talib (ra) vorgestellt, welcher ihm seinen Segen gegeben und für seine Nachkommen gebetet hatte.
Abu Hanifah lernte den Quran mit jungen Jahren auswendig und lehrte sich selbst die arabische Sprache und Literatur, Jurisprudenz (figh), die Hadiths und Theologie (kalam). Er debattierte mit Leuten in der Region, die häretische Ansichten vertraten, und überzeugte die meisten von ihnen. Folglich begann sich sein Ruf auszubreiten.
Als er eine große Lücke in seinem Wissen bezüglich des figh verspürte, verließ er den Handel und widmete sich dem Studium rechtlicher Angelegenheiten. Zur gleichen Zeit setzte er seine Studien des Quran und der Sunna fort und begann Regeln aus ihnen abzuleiten. Er begann auch damit die Hadiths zu erforschen und jene Angelegenheiten zu untersuchen, bei denen die Gefährten nicht übereinstimmten.
Während seiner 30 Jahre in der madrassah unterrichtete er mehr als 4000 Studenten, unter ihnen zukünftige mujtahids (ein Gelehrter, der Gesetzesbeschlüsse ableitet) wie Abu Yusuf, Muhammad ibn al-Hasan und Hasan ibn Ziyad.
Er teilte seinen Studenten mit, dass ihr Wissen auf soliden Grundlagen ruhen würde, solange sie sich an die folgenden Grundsätze hielten:
1) Besuche einen Wissensrings und –Versammlung, wann immer eine abgehalten wird, und verstehe ihre allgemeinen Grundsätze.
2) Verbringe Zeit mit Leuten des Wissens und habe Kontakt mit allen der intellektuellen Bewegungen deiner Generation
3) Bleib beim Lehrer, der die wichtigen Themen lehrt.
Nachdem er einige Zeit mit mehreren Islam-Gelehrten verbracht hatte, schloss er sich Hammad ibn Abi Sulayman an, einem der größten Gelehrten jener Zeit. Nach seinem Tod richtete sich aller Augenmerk auf Abu Hanifah.
Die Umayyaden waren nicht erfreut darüber, dass die Zahl seiner Anhänger weiterhin zunahm. Also bot ihm der Gouverneur des Irak, Yazid ibn Amr, den Posten des qadi (religiöser Richter) an, um seinen Einfluss auf die Öffentlichkeit zu schwächen. Als Abu Hanifah diesen Vorschlag ablehnte, wurde er tagelang gefoltert und anschließend eingekerkert. Dennoch wurde er schon bald aus Angst der Regierung vor der Reaktion der Öffentlichkeit freigelassen.
Abu Hanifah lebte für viele Jahre im Hijaz und kehrte nach Kufa zurück, nachdem die Abbasiden an die Macht kamen. Allerdings änderte sich nur wenig unter der Herrschaft der Abbasiden. Seine Antwort auf Kalif al-Mansurs Anfrage, dass er der qadi von Bagdad werden solle, war: „Wenn mir mit Ertränken im Fluss Euphrat gedroht wird für den Fall, dass ich diesen Vorschlag zurückweise, dann bevorzuge ich zu ertrinken. Es gibt viele unter euch, die in Not sind.“ Daraufhin hatte ihn al-Mansur mehrere Tage gefoltert. Dieser Vorgang zerstörte seine Gesundheit, und er starb in Bagdad im Jahre 150. Hunderttausende Muslime besuchen noch heute jedes Jahr sein Grab.
Im Anschluss an al-Imam al-A´zams Tod bereiteten seine Studenten ein Buch vor, indem sie die von ihm erzählten Hadiths sammelten und in systematischer Form präsentierten. Sie verbreiteten seine Ideen in der gesamten Islamischen Welt, indem sie neue Gebote im Licht der Ansichten ihres Lehrers ableiteten. In der Folge wurde aus seinen Lehren allmählich die Hanafi-Schule, die noch immer viele aktive Anhänger in der Türkei, dem Balkan, Kaukasus, Sibirien, China, Pakistan, Albanien, Ägypten, Syrien und Irak besitzt.
Einige der bis zum heutigen Tage erhaltenen Werke von al-Imam al-A´zam sind Kitabul Rad `ala al-Khawarij, Kitab al-Rab `ala al-Qaadiriyah, Al-Figh al-Akbar und Al-Figh al Absat.
Im Folgenden sind einige bemerkenswerte Auszüge aus seinen Werken abgedruckt:
„Zeig Menschen soviel Liebe wie du kannst. Grüße jeden, selbst die sehr einfachen. Wenn du mit anderen zu einer Versammlung zusammenkommst und verschiedene Probleme diskutierst und jemand dir eine widerstreitende Idee ausdrückt, dann setz dich ihm nicht entgegen. Wenn sie dich fragen, äußere deine Meinung, sprich aus deinem Herzen und sag, dass es solche und solche Meinungen in Bezug auf dieses Thema gibt und dass der Beweis wie folgt ist. Daraufhin werden sie dir zuhören und dein Wissensniveau verstehen.

Zeige allen, die an dich herantreten in gewissem Maße Wissen und lass jeden etwas von dir lernen. Gib ihnen wichtige Dinge, keine trivialen. Sei ihnen wie ein Freund, mache sogar witzige Bemerkungen, weil Freundschaft und Ehrlichkeit die Fortführung des Wissens absichern.

Behandle sie behutsam und sei tolerant. Zeige keinem Langeweile oder Müdigkeit. Benimm dich so, als wärst du einer von ihnen.

Vertraue der Freundschaft einer Person erst, wenn sie bewiesen wurde. Sei mit niemand Niedrigem oder Vulgären befreundet. Sei tugendhaft, großzügig und herzlich. deine Kleidung sollte sauber und neu sein. Hab ein gutes Pferd zum reiten. Benutze angenehme Düfte. Sei großzügig, wenn du Menschen Lebensmittel zum Essen gibst und stell jeden zufrieden. Wann immer du von Streit oder Korruption hörst, beeil dich um sie aufzulösen. Besuche die, die dich besuchen, und jene, die dies nicht tun. Tu immer Gutes, egal ob andere dir Gutes oder Böses wünschen. Vergib und drücke in Bezug auf einige Dinge ein Auge zu. Verlasse solche Dinge, die dich unglücklich machen, und versuche zu tun, was richtig ist. Besuche diejenigen deiner Gefährten, die erkranken, und frag nach denen, die du nicht siehst. Interessiere dich für jene, die nicht zu dir kommen.“ (Aus Abu Hanifahs Hinterlassenschaft an seinen Studenten Abu Yusuf)

„Wisse, dass Taten mit dem Wissen einhergehen, so wie sich die Glieder bewegen, dank der Sicht der Augen. Einige wenige gute Taten mit Wissen sind besser als viel Arbeit aus Ignoranz. Dies ähnelt dem folgenden Sprichwort: Selbst wenn ein Mann wenig Essen bei sich hat, wird er gerettet, wenn er den richtigen Pfad kennt. Der Mann ist immer noch in einer besseren Lage als jemand, der viel Essen hat und den Weg nicht kennt. Wie uns Allah  mitteilt: ´Sind sie gleich – diejenigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen? Nur die intelligenten Menschen geben acht.´“ (Osman Keskioğlu, Abu Hanifah, M. Abu Zehra, S. 177)
Einige der Ratschläge, die al-Imam al-A´zam an Abu Yusuf weitergegeben hat, tauchen in Ibrahim Haqqi von Erzurums Ma´rifatname auf, woraus die folgenden Auszüge entnommen sind:
„Wünsche anderen Menschen Gutes und gib ihnen Ratschläge. Geh und unterhalt dich mit Menschen, wenn sie Dein Verhalten sehen, akzeptieren und mit dir reden wünschen, sodass du in ihren Kreisen Erkenntnisse diskutieren kannst.

Möge sich jeder Student als dein Sohn sehen. Lass Arbeit, die auf den Erwerb von Wissen ausgerichtet ist, jeden Tag zunehmen. Rede nicht mit jenen, diedir nicht zuhören, und den Leuten vom Markt. Hab keine Angst jedem die Wahrheit zu sagen. Übe mehr religiöse Beobachtungen aus als die Massen, nicht weniger. Setz dich nicht mit Leugnern und Ahl al-Bid´ah zusammen und rede mit ihnen, sondern lad Sie zu der Religion ein, wenn die Umstände angemessen sind. Ich hinterlasse dir und jedermann diese Dinge. Mögest du diesem Pfad folgen und die Menschen auf dem Rechten Pfad führen.“

Die Shafi’i Schule und Imam al-Shafi’i                 

Imam al-Shafi`i wurde in Gaza im Jahre 150 AH geboren. Die Islamischen Gelehrten betrachteten es als bedeutsam, dass er im selben Jahr geboren wurde, als Abu Hanifah starb. Imam al-Shafi’i verlor seinen Vater in jungen Jahren und verbrachte den größten Teil seiner Kindheit in Armut.
Er ging nach Mekka und begann die Hadiths zu studieren. Zusätzlich lernte er in jungen Jahren den Quran auswendig und später schloss er sich dem Imam Malik an. Ab diesem Moment, auf Grund seines Studiums des Islams, wiedmete er sich dem Studium des fiqh.
Im Alter von 34 Jahren wurde er ungerechter Weise vom dem Gouverneur des Yemen wegen Verbreitung der schiitischen Propaganda angeklagt und eingesperrt. Neun Menschen wurden wegen Verbindung mit al-Shafi’i getötet – er selbst wurde durch Interventionen von einigen mächtigen Anhängern im letzten Moment verschont.
Nach zwei Jahren des Studiums und Forschung in Mekka kehrte er nach Baghdad zurück. Zu dieser Zeit begann sich bereits der Ruf von al-Shafi’i in der Islamische Welt zu verbreiten.  Er sah sich um ein bequemeres Umfeld um und wählte Ägypten als seine Wahlheimat.
Der Gouverneur und die Bewohner Ägyptens hießen al-Shafi’i Willkommen. Er wurde von dem Gouverneur bis zu seinem Lebensende beschützt und ein Anteil, reserviert für die Verwandten des Propheten (s.a.w.s) wurde ihm gegeben.
Imam al-Shafi’i lebte sein Leben auf dem Pfad des Islams, hinterließ viele Werke für nachfolgende Generationen und er unterrichtete viele Studenten als sein Vermächtnis. Außerdem kämpfte er gnadenlos gegen ketzerische Sekten, wie die Mu’tazila oder andere abweichende Organisationen. Er starb im Jahre 204 AH in Ägypten.
Er hinterließ unschätzbare Werke wie  Ahqam al-Quran, As-Sunan, Kitab al-Umm and Musnad ash-Shafi‘i. Viele Muslime im Irak, Ostanatolen, Indien, Palästina, Saudi-Arabien, Philippinen, Yaemen, Ägypten und Syrien sind Anhänger der Shafi’i Schule und ihr Einfluss und Beitrag zum Erlernen und Verständnis des Islams fühlt man in der heutigen Muslimischen Welt.
Imam al-Shafi’I beschreibt das Wesen der von ihm gegründeten Schule mit folgenden Worten:
„Nicht jeder kann die Hadith des Propheten (s.a.w.s) kennen. Wenn ich irgend eine Idee oder einen Grundsatz aufstelle, ohne dass ich weiss, das sie einen Verstoß gegen die Sunna des Boten Allahs  darstellen, dann ist es das Wort des Boten, das die Menschen befolgen müssen. Das ist meine Schule. Wenn ich ein Hadith des Boten Allahs erzähle und ich handle nicht danach, welche Erde würde mich ertragen und welcher Himmel würde mir Schatten spenden? Der Hadith des Propheten (s.a.w.s) ist von überragender Bedeutung für mich.“
Einige Aussprüche des Imam al-Shafi’i:
“Wenn einer von euch alle Menschen zufriedenstellen wollte, er könnte es nicht. Der Diener muss darauf achten, dass er moralische Ehrlichkeit bewahrt.  Jedes gute Werk welches es tat, musste zwischen ihm und Allah bleiben.“

“Das Streben nach Erkenntnissen ist besser als ein überflüssiges Gebet.  Weil von dem überflüssigen Gebet nur der Einzelne profitiert,von der Erkenntnis aber die gesamte Gemeinschaft.“

“Wenn jemand seinem Bruder im Glauben einen geheimen Rat gibt, hat er sich als guter Berater betätigt und belohnte ihn mit guten Manieren.  Wenn er versucht, seine Meinung öffentlich kundzutun, wird sie keine Wirkung haben. Er wird in einer gewissen Beziehung die andere Partei verurteilen und deswegen beschämt werden.“

„Lasse den, der die Seeligkeit des Jenseits erstrebt Aufrichtigkeit in den Erkenntnissen haben.“

„Wer versucht, seine Meinung durch seine Taten zu zeigen, ist ebenfalls ein Führer.“

„Die folgenden drei Bedingungen sind Zeichen echten die Liebe zu seinem Bruder in der Religion zu zeigen:

1) Einige wenige kleine Fehler zu dulden, ohne den anderen es vorzuhalten, und diese Person so zu akzeptieren, wie sie ist.
2) Jede ungehörige Aktion zu verdecken, die öffentlich getätigt wurde.
3) Jedes Unrecht zu verzeihen, das gegen ihn selbst gerichtet war.“

Die Maliki Schule und Imam Malik

Nach den vertrauenswürdigsten Berichten wurde Imam Malik ibn Anas im Jahre 93 AH in Madinah geboren. Als Sohn einer Familie, die sich mit dem Studium der Hadiths beschäftigte, machter er auf diesem Gebiet in sehr kurzer Zeit beträchtliche Frotschritte. Er befand sich schon in jungen Jahren an der Seite des berühmten Gelehrten Ibn Hurmuz und blieb bei ihm in den nächsten 13 Jahren.  Er begann mit 17 bereits zu lehren und das Interesse, welches Zuschauer in ihm hatten war grösser als das Interesse, welches sie ihren eigenen Lehrern entgegenbrachten.  Obwohl er 13 Jahre älter war, knierte Abu Hanifah vor ihm und erhielt Unterricht von ihm.
Die Arbeiten, die über Imam Malik geschrieben wurden, beziehen sich generell auf sein überragendes Gedächtnis und seine Intelligenz und sie beschrieben seine Geduld, seine Toleranz und seine Erhabenheit als exemplarisch. Dafür ist Imam Malik berühmt. Er besetzte eine wichtige Position in der Wissenschaft der Hadiths und war für seine Gewissenhaftigkeit sehr respektiert, wenn er die Echtheit der Bräuche bestimmte. Er erforschte diese Bräuche und akzeptierte nur diejenigen, welche wirklich völlig vertrauenswürdig waren.
Der Imam Malik handelte nie hastig, wenn er Fatwas erstellte. Wenn man ihn über ein Problem konsultierte pflegte es zu sagen. „Geh’ jetzt und lass mich dieses Problem untersuchen.“ Befragt über sein derartiges Handeln antwortete er, „Ich bin für die Fatwas verantwortlich. Ich fürchte mich wahrlich vor dem Jüngsten Gericht.“
Wie Imam Abu Hanifah, zog sich Imam Malik den Grimm des Kalifen al-Mansur zu und wurde in den Gefängnissen bis zu seinem Tod gequält. Jedoch viele Jahre später erkannte al-Manzur den Fehler und entschuldigte sich bei Imam Malik. Imam Malik verbrachte seine letzten Jahre krank und starb im Jahre 179 AH in der gesegneten Stadt Madinah.
Anhänger seiner Schule kann man heute in Tripolis, Lybien, Tunesien, Marokko, Saudi Arabien, Algerien und entlang der afrikanischen Küste finden. Das wichtigeste Werk des Imam Malik, an dem er 40 Jahre schrieb ist al-Muwatta’. Als Ergebnis seiner Untersuchungen von mehr als 100.000 Bräuchen verwendete er 1.720 davon in seinem Buch. Bediuzzaman Said Nursi lobte Imam Malik und sein grosses Werk al-Muwatta’ in seiner eigenen Kollektion.

Die Hanbali Schule und Imam Ahmad ibn Hanbal

Imam Ahmad ibn Hanbal wurde im Jahre 164 AH in Baghdad geboren. Sein Leben deckt sich mit der glänzenden Periode des Abbasidenreiches. Obwohl er seinen Vater schon sehr jung verlor, genoss er ein ausgezeichnetes Religionsstudium. Er erhielt Unterricht von verschiedenen gut bekannten Gelehrten, war aber am meisten von Imam al- Shafi‘i beeinflusst. Aus diesem Grund begann er die Hadiths zu studieren; das war ein schwieriger Bereich um die Erkenntnisse zu verfolgen, und es war nötig, intensiv zwischen den Ländern zu reisen, obwohl er noch sehr jung war.
Er hatte den grössten Respekt vor den Lehrern, die ihn unterrichteten. Während seines ganzen Lebens gab er nie über Hadiths seine persönliche Meinung und fertigte keine Fatwa (Rechtsgutachten) über keine Themen aus, bis er das Alter der Reife mit 40 Jahren erreichte. Das beweist seine Bescheidenheit – es zeigt auch, dass er keine wichtigen Meinungen über Themen geben wollte, bis er sich reif genug fühlte, um diese Art einer ernsten intellektuellen Verantwortung  tragen zu können. Mit seinem Wissen und seiner Bescheidenheit wurde er schnell ein berühmter und respektierter Gelehrter.
Seine Reden lenkte die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf drei Themen. Ernstheit, Bescheidenheit und geistiger Frieden dominierten seine Gespräche. Es gefiel ihm nicht, andere zu verspotten und behandelte die Menschen, mit denen er sprach sehr respektvoll.
Er erzählte Hadiths nur, wenn er dazu aufgefordert wurde. Um keine Fehler zu begehen las er die Hadiths lieber aus deren Quellen, als dass er sich auf sein Gedächtnis verließ. Das zeigt abermals seine Genauigkeit und seine Verpflichtung, die Worte des Propheten (s.a.w.s) wahrheitsgemäß wiederzugeben.
Er verlangte ausdrücklich, dass die von ihm erzählten Hadiths von seinen Studenten aufgeschrieben werden. Er verlangte auch, dass seine Fatwas in geschriebener Form erfolgten, damit sie nicht fehlinterpretiert werden können.
Er kämpfte gegen häretische Bewegungen bis zu seinem Lebensende.  Das war der Grund seiner Probleme mit dem Herrscher dieser Zeit, Kalif al-Mutasim. Er wurde verhaftet und in Baghdad eingekerkert. Die Schwierigkeiten, die er durchmachte, erhöhten ihn noch mehr in den Augen der Öffentlichkeit. Die Unterdrückung setzte sich nach seiner Entlassung fort. Er durfte keine Reden halten und es wurde ihm sogar verboten, in die Moschee beten zu gehen. Seine Schüler wurden, einer nach dem anderen ins Gefängnis geworfen. Seine Füße waren angekettet und er begann die Reise von Baghdad nach Tarsus, um vor den Kalifen gebracht zu werden als er auf der Straße im Jahr 128 AH starb.
Seine Schule durfte sich nicht ausbreiten, da die Hanafi, Maliki und Shafi’i Schulen sich während des Entstehens der Hanbali Schule bereits in den Islamischen Ländern verbreitet haben. Aus diesem Grund hat seine Schule sich hauptsächlich in Saudi Arabien entwickelt.
Das wichtigste Werk von Ahmad ibn Hanbal ist al-Musnad.
Er spezialisierte sich vorwiegend in der Kenntnis der Hadiths. Es wird berichtet, dass der eine Million Hadith al-Sharif auswendig konnte. Er erzählte 30.000 Hadiths in al-Musnad. Nach dem großen Gelehrten Kohistani, erzählte er 50.700 Überlieferungen. Seine Religiösität, taqwa, und seine hohe Moral wurden von allen gepriesen.

Erdachte Themen, die die Quellen der Uneinigkeit zwischen den Schulen repräsentieren sollen, sind tatsächlich Quellen der Barmherzigkeit für die Muslime

Unterschiede zwischen den Schulen der Ahl al-Sunna wal Jama‘ah sind in Wahrheit eher von großem Vorteil für die Islamische Welt als dass sie schädlich wären. Jeder Imam der vier Glaubensschulen lehrt seine eigene ijti-had aber würden niemals versuchen, den einen oder den anderen wegen gegenseitiger Feindschaft auszuschalten. So wie es in den Hadiths erwähnt wurde ist es klar, dass Unstimmigkeiten unter Beibehaltung des gegenseitigen Repekts gnadenreich sind und die Geschichte hat dies tatsächlich bestätigt.  Die Tatsache, dass ein Mitglied einer Schule in der Lage ist, eine andere Schule, wenn nötig zu imitieren, ist dafür der klareste Beweis.
Umar ibn Abd al-Aziz sagt tatsächlich zu diesem Thema:
“Ich wäre für die Gemeinschaft der Boten Allahs nicht akzeptabel, wenn ich in Fragen des fiqh nicht widersprechen würde, weil es für die Menschen schwierig wäre, wenn sie alle mit einer einzigen Ansicht einversanden wären. Wenn jemand den Worten einer Meinung von ihnen treu bliebe, wäre dies für ihm die Sunna.“ (Muhammad Abu Zahra, Tareekh al-Madhahib al-Islamiyyah)
Es ist eine bekannte Tatsache bei Glauben an die Ahl Al-Sunna, dass alle ehrlichen Ideen, Ijtihad und Interprätation hinsichtilich ihrer Durchführung, die Verbreitung des Islams in verschiedene Umgebungen und Länder erleichterte.
Der wichtigeste Faktor bei der Bereitung des Terrains für diese unterschiedliche Interprätationen der Weggefährten ist die unterschiedliche Auslegung der Hadiths.  Nach dem Quran ist es die Sunna, mit anderen Worten die Hadiths, der wichtigste Bezugspunkt im Islam.   Die Imame der Schulen haben die Wichtigkeit des Festhaltens an der Sunna betont und bestimmt, dass derjenige, der die Sunna aufgibt, sich unter den Verlierern befindet.
Sie betonten die Wichtigkeit der Treue zu der Sunna des Boten (s.a.w.s) in folgender Weise:
Al-Imam al-A‘zam:
„Die Menschen wurden gerettet, so lange sie zu denjenigen gehörten, die sich mit den Hadiths beschäftigten. Sobald sie die Kenntnisse ausserhalb der Hadiths suchten, kommen Verfälschungen vor. Vermeide Befehle auf Grund deiner eigenen persönlichen Meinung über irgend ein Thema der Religion Allahs auszusprechen sondern folge der Sunna. Jeder der die Sunna verlässt, wird in Häresie verfallen.“   (ash-Sharani, al-Mizan 1: 51)
Imam al-Shafi‘i:
„Wenn ich auf ein abweichendes Gebot komme, nachdem ich ein Hadith des Boten Allahs erzählt habe, welcher Himmel wird mich beschatten und welche Erde wird mich tragen?“
Imam Malik:
„Die Sunna ist wie die Arche Noe (as). Wer die Arche betritt wird gerettet, wer aber nicht, der wird ertrinken.“
Imam Ahmad ibn Hanbal:
„Viele bid‘ahs sind entstanden. Wer die Hadiths nicht kennt, wird diesen bid’ahs verfallen.”
Es gibt keine Unstimmigkeiten unter den Imamen dieser Schulen der Ahl al-Sunna in Bezug auf die Vorzüge der Sunna. Einige Unterschiede haben sich jedoch in Bezug auf das Verständnis dieser Hadiths ergeben.  Die Tatsache, dass die Imame dieser Schulen unterschiedliche bzw. mehr oder weniger Kenntnisse der hadiths hatten, führte zur Verfassung von unterschiedlichen Glaubenssätzen. Die Imame wandten sich zuerst an den Quran, sobald ihnen eine Frage gebracht wurde. Fehlten relevante Vorschriften im Quran, würden sie die Sunna des Propheten (s.a.w.s)  in Betracht ziehen. Wenn sie es auch nicht in der Sunna fanden, dann würden sie sehen, wie sich die Weggefährten verhielten. Für den Fall, dass keine endgültige Schlussfolgerung gefunden werden konnte, würde eine Entscheidung auf Basis der ijti-had gefällt werden. Da die Ijtihads unterschiedlich sind, ergaben sich Unterschiede zwischen den Schulen.
Schließlich ist es unmöglich, das eine Person die vollständigen Hadiths beherrscht. Das muss immer bedacht werden. Imam al-Shafi’i stellte fest:
“Ich kenn niemanden, der die gesamte Sunna oder alle Hadiths kennt. Nur wenn man die Kenntnisse der Hadiths aller Gelehrten sammelt, könnte die gesamte Sunna bekannt werden. Da die Hadiths der Gelehrten weit verstreut sind, werden auch Hadiths einzelnen Gelehrten unbekannt sein. Die Hadiths die ein Gelehrter nicht kennt sind wieder anderen bekannt.“
Manche betrachteten die zu verschiedenen Zeiten verrichteten Taten des Prophet (s.a.w.s) als zwingende Bräuche, während andere sie als überflüssig bezeichneten. Es gibt dafür in den Schulen der Ahl al-Sunna mehrere Instanzen. Ausserdem führte die Unmöglichkeit, die Handlungen des Propheten (s.a.w.s) völlig, oder eine seiner Handlungen, die nur zur Hälfte bezeugt wurde, zu verstehen, zum Entstehen von zahlreiche Unterschieden.
Die Aussagen der Weggefährten sind ein anderer Grund für Unterschiede zwischen den Schulen.  Die Hanafis und Malikis bevorzugen z.B. die Aussagen der Weggefährten gegenüber den analogen Begründungen (qiyas), während die Shafi’is in manchen Sachlagen die Berichte der Weggefährten nicht akzeptierten. Das führte dazu, dass unterschiedliche Fatwas erstellt wurden. Ausserdem vergrößerten unterschiedliche Klimata, geographische Strukturen, Traditionen und Bräuche dieses Phänomen.
Die Imame der Schulen haben die Streitigkeiten ausserhalb der Späre von persönlichen Leidenschaften gehalten und versuchten, nur die Akzeptanz von Allah  zu erzielen. Sie beanspruchten nie, dass ihre eigenen Ansichten die Wahrheiten darstellen; vielmehr sagten sie, dass ihr Versuch passender wäre.
Imam al-A’zam Abu Hanifah sagte folgendes:
“Unsere Gedanken bestehen aus einer Meinung, und diese sind die besten, die wir haben. Wenn jemand anderer eine bessere Meinung vorschlägt, dann sollte man dieser folgen, statt der unseren.” (Muhammad Abu Zahra, Tareekh al-Madhahib al-Islamiyyah)
Wenn jemand das Leben der Imame untersucht, sieht man, dass statt gegenseitiger Anschuldigungen immer gegenseitiger Respekt herrschte. In seinem Katechismus berichtet Omer Nasuhi Bilmen, dass dieser Respekt ein Zeichen der Ahl al-Sunna ist:
“Die Anhänger jeder der vier Schulen dieser vier Mujtahids glauben, dass ihre Schule besser, genauer, effektiver und reiner in Themen der Sunna ist. Sonst gäbe es keinen Sinn, diese spezielle Schule zu wählen. Aber sie denken nie, die anderen Schulen zu verunglimpfen. Sie respektieren alle vier Schulen. Dieser Respekt ist ein Zeichen der Ahl al-Sunna.“  (Omer Nasuhi Bilmen, The Great Islamic Catechism, S. 42)
Die Unterschiede zwischen den Schulen waren eher konstruktiv als destruktiv. Das widerspricht auch nicht dem Gebot Allahs , dass Muslime Streit untereinander zu vermeiden haben, da solche Unterschiede immer für die Gläubigen von Vorteil waren.